Auf meiner ersten Japan-Rundreise vor 8 Jahren hatte ich Osaka noch ausgelassen – bei nur zwei Wochen Rundreise hatte mir die Zeit einfach nicht mehr für die Hafenstadt gereicht. Umso mehr freute ich mich, auf meinem letzten Asien-Trip einen Besuch in Osaka nachholen zu können. Mit dem Osaka Amazing Pass konnte ich bei meinem Besuch in Osaka obendrein bares Geld sparen. In diesem Artikel zeige ich Dir, wie der Pass funktioniert, wann er sich lohnt, und wie Du den Osaka Amazing Pass an einem Tag optimal ausnutzen kannst.
Osaka Amazing Pass im Überblick
Mit dem Osaka Amazing Pass erhältst Du kostenlosen Eintritt in über 40 Attraktionen, darunter Bootsfahrten, Museen (inklusive Burg Osaka), Zoo, Botanischer Garten, Onsen, Riesenräder und mehr. Hier findest Du eine Liste aller inkludierten Sehenswürdigkeiten.
Es gibt den Osaka Amazing Pass in zwei Ausführungen:
- 1-Tages-Pass: 2.700 Yen (ca. 22€)
- 2-Tages-Pass: 3.600 Yen (ca. 30€)
Ich selbst hatte den 1-Tages-Pass und fand die Zeit gerade ausreichend, um zumindest die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Osaka zu sehen. Wenn Du etwas mehr Zeit bei deiner Japan-Reise hast, würde ich Dir durchaus den 2-Tages-Pass empfehlen.
Mit inbegriffen im Pass sind außerdem unbegrenzte Fahrten in Metro, Bussen und Zügen im Raum Osaka für die jeweiligen Kalendertage. Aber Achtung, einige Linien sind ausgenommen! Beachte dazu die in den obigen Links abgebildeten Metro-Pläne für den jeweiligen Pass.
Wo bekommt man den Osaka Amazing Pass?
Du erhältst den Osaka Amazing Pass an Touristeninformationen und Bahnhöfen, sowie bei diversen Hotels und Attraktionen. Hier ist eine vollständige Liste aller Verkaufspunkte.
Nach dem Kauf bekommst Du den eigentlichen Pass ausgehändigt (eine Karte im Kreditkartenformat), sowie ein DinA4-Prospekt. Dieses enthält noch einmal alle Informationen und Kooperationspartner nach Stadtteilen gegliedert. Falls Du mobile Daten in Japan hast, ist die Osaka Amazing Pass App zum Navigieren allerdings sicherlich nützlicher als das Prospekt.

Du kannst den Osaka Amazing Pass zwar theoretisch auch online kaufen, aber musst ihn dann trotzdem noch “physikalisch” an bestimmten Verkaufsstellen abholen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass der Pass in Zukunft auch virtuell über die App funktionieren wird.
So funktioniert der Osaka Amazing Pass
Die Nutzung des Osaka Amazing Passes ist kindereinfach: auf der Karte befindet sich ein Barcode, mit dem du sofort Zutritt zu den Sehenswürdigkeiten und öffentlichen Verkehrsmitteln erhältst. Bei den Attraktionen gehst einfach direkt an der Warteschlange vorbei zur Kasse und erhältst gegen Vorlage des Passes die Eintrittskarte. In der Metro steckst Du den Pass sogar direkt in den Ticketleser.
24h in Osaka mit dem Osaka Amazing Pass
Ausgestattet mit dem 1-Tages-Pass habe ich Osaka an einem Tag auf eigene Faust erkundet. Alle Sehenswürdigkeiten waren dabei komplett kostenlos! Hier kannst Du Dir meine Route genauer auf Google Maps ansehen:
Tipp für die Unterkunft: Hotel Monterey
Wenn Du nur einen Tag in Osaka verbringst, quartierst Du Dich am besten zentral in der Nähe der Namba Station ein. Mein Tipp dort ist das Hotel Monterey Grasmere Osaka: das Hotel ist zwar etwas altmodisch und skurril-britisch angehaucht, dafür zahlst Du gerade einmal 66 Euro für ein Doppelzimmer mit dieser Hammer-Aussicht – ein echtes Schnäppchen für japanische Verhältnisse!

Greif am Frühstücksbüffet beherzt zu, denn der heutige Tag in Osaka wird lang – schließlich wollen wir den 1-Tages-Pass so richtig ausnutzen!
9:30 Historisches Museum Osaka (Geheimtipp!)
→ Metro-Station: Tanimachi-yon(4)-chome
Starte deinen Tag beim Historischen Museum Osaka (öffnet um 9:30). Die Beschilderung ist zwar fast nur auf Japanisch, aber das Museum ist mit lebensgroßen Repliken sehr lebendig aufgemacht und auch ohne Erklärungen interessant.
Vom zehnten Stock geht es 4 Etagen abwärts durch die verschiedenen Epochen der Geschichte Osakas seit dem 7. Jahrhundert. Und das Beste: vom Treppenhaus aus hat man einen umwerfenden Blick auf die Burganlage Osaka mit den umgebenden Wolkenkratzern.


10:00 Burg Osaka, Museum & Bootsfahrt
Vom historischen Museum sind es nur wenige Gehminuten zur Burg Osaka, dem Highlight jeder Osaka-Reise. Zwar ist handelt es sich dabei nur noch um eine äußerliche Rekonstruktion aus dem Jahr 1997, aber das tut der Beliebtheit keinen Abbruch.
Im Inneren des Hauptgebäudes befindet sich ein Museum, das sich über 5 Stockwerke erstreckt. Es zeigt beeindruckende Panoramagemälde der Sommerschlacht von 1615, in welcher die Burg komplett zerstört wurde, sowie Repliken der goldenen Fusetora (Tiger) und Shachi-Gawaras (Delphin-Fische), die die Burg zieren. Nicht verpassen solltest Du außerdem die Aussichtsplattform im 8. Stock.
Am Ende des Besuchs kannst Du noch eine Bootsfahrt im Burggraben mit den niedlichen “Gozabune” Booten unternehmen. Die Touren sind zweisprachig (Japanisch/Englisch) und dauern etwa 20 Minuten. Den Originalpreis von 1.500 Yen (12€) wäre mir die Tour nicht wert gewesen, aber mit dem Osaka Amazing Pass war sie kostenlos und eine gute Gelegenheit, um ein bisschen zu relaxen.

13:00 Umeda Sky Building
→ Metro-Station: (Higashi-)Umeda
Nach diesem langen Ausflug in das historische Osaka wird es nun Zeit, die moderne Seite der Stadt in Umeda zu erkunden. Von Temmabashi fuhr ich mit der Metro direkt zur Station Higashi-Umeda.
Nach einem Marsch durch das schier endlose Labyrinth des Bahnhofs Umeda (der viertgrößte der Welt!) erreichst du über den “North Central Exit” das Einkaufszentrum “Grand Front Osaka”. Vor dessen Nordwest-Ausgang führt ein Tunnel direkt zu den Türmen des Umeda Sky Building.
Mit dem Osaka Amazing Pass hast du bis 18 Uhr kostenlosen Zugang zur Aussichtsplattform (Kuchu Teien) auf 150 Metern, welche die beiden Türme des Umeda Sky Buildings verbindet. Von dort hast Du eine ungehinderte 360-Grad Sicht auf Osaka. Für die Fahrt mit dem Glas-Aufzug und die futuristische Rolltreppe solltest Du jedoch besser keine Höhenangst haben.


Shopping-Tipps im Bahnhof Umeda:
- Fellnasen-Liebhaber müssen unbedingt bei LEUN (GoogleMaps) vorbeischauen: in diesem Laden gibt es ausschließlich Geschenkartikel mit Katzen-Motiven.
- Im 13. Stock des Kaufhauses “Daimaru” befindet sich das Pokémon Center Osaka.
15:00 Amerika-Mura
→ Metro-Station: Shinsaibashi
Auf dem Weg zurück in Zentrum von Osaka wollte ich mir das Hipsterviertel Amerika-Mura (kurz: “Amemura”) nicht entgehen lassen. Hier wurde in den 60er Jahren erstmals importierte Kleidung aus den USA verkauft – daher der Name. Sogar eine Miniversion der Freiheitsstatue wurde auf dem Dach eines Kaufhauses montiert. Rund um den dreieckigen Sankaku-Koen Park reihen sich hippe junge Designerläden, Second-Hand-Shops, Cafés und Bars aneinander.
18:00 Shinsekai & Tsutenkaku Tower
→ Station: Dobutsuen-Mae / Ebisucho
Als letzten Ausflug für heute geht es ins alte Stadtzentrum Shinsekai. 1912 wurde dieses als Vergnügungsviertel nach Vorbild von New York und Paris angelegt, doch wurde nach dem zweiten Weltkrieg zu einer der ärmsten Gegenden Japans. Heute ist die Gegend wegen ihren Retro-Vibes ein beliebtes touristisches Ziel.
Von der Station Dobutsuen-Mae läufst Du zunächst durch Arkaden mit nostalgischen Spiel- und Essensständen, bist Du den 103 Meter hohe Sende- und Aussichtsturm Tsutenkaku erreichst. Er wurde 1952 mit dem Eiffelturm als Vorbild errichtet. Mit dem Osaka Amazing Pass kannst Du auch hier kostenlos auf die Aussichtsplattform fahren (an Wochenenden und Feiertagen nur nach 18:00).

20:00 Dotonbori
→ Station: Nippombashi / Namba
Zum Abschluss geht es nach Dotonbori in DAS Ausgehviertel Osakas. Bewundere auf der Ebisu-Brücke die riesengroßen Leuchtreklamen entlang des Kanals, um Dich dann mit den Massen durch die brechend volle Dotonbori Street schieben zu lassen. Reizüberflutung garantiert!
Etwas versteckt in einer Seitenstraße kannst Du Dich nach diesem langen Tag im Lokal Yokozuna dem “kuidaore“, also “Essen bis zum Umfallen” widmen: hier bekommst Du in lässiger Atmosphäre typische Osaka-Spezialitäten wie Kushikatsu (panierte Spießchen mit Fleisch, Fisch, Käse oder Gemüse), Okonomiyaki (Omeletts) und Takoyaki (köstliche Oktopusbällchen) serviert.


Mehr Tipps für eine “geeky” Nacht in Dotonbori/Namba:
- Don Quijote: In der berühmtesten Ramsch-Kette Japans findest Du alles, was Du noch nie haben wolltest. Muss man selbst gesehen haben!
- Taito Station Namba: In diesem Riesen-Laden gibt es mehrere Stockwerke an Computerspielen und Greifautomaten (je ca. 100 Yen).
- Denden: In der “Electric Town” Osakas findest Du alles, was das Manga-, Anime- und Videospielerherz begehrt
- Misono Building 2F: In einer Art “Bar-WG” findest Du hier hinter jeder Tür eine andere Bar mit eigenem Betreiber, Musik & Stil.
Fazit: Lohnt sich der Osaka Amazing Pass?
Obwohl ich grundsätzlich eher skeptisch gegenüber City Pässen bin, muss ich sagen, dass er sich in Osaka für mich wirklich gelohnt hat. An einem Tag in Osaka habe ich mir damit folgende Ausgaben gespart:
Historisches Museum Osaka | 600 Yen |
Museum der Burg Osaka | 600 Yen |
“Gozabune” Bootsfahrt im Burggraben | 1.500 Yen |
Umeda Sky Building | 1.500 Yen |
Tsutsenkaku Tower | 800 Yen |
Tageskarte Metro | 800 Yen |
Gesamtwert | 5.800 Yen (47€) |
Osaka Amazing Pass (1 Tag) | 2.700 Yen (22€) |
Ersparnis | 3.100 Yen (25€) |
Du siehst also, ich hätte theoretisch für die Einzelkarten mehr als das doppelte ausgegeben als das, was der Osaka Amazing Pass für einen Tag gekostet hat, und konnte mir damit 25€ sparen. Darüber hinaus habe ich mir überall die Zeit zum Anstehen gespart.
Und dabei habe ich es an einem Tag nicht einmal zu allen coolen, kostenlosen Sehenswürdigkeiten geschafft – nächstes mal möchte ich zum Beispiel unbedingt noch zu dem natürlichen Onsen und den Hep Five und Tempozan Riesenrädern.
Offenlegung: Vielen Dank an Japan Tourismus und Vietnam Airlines für die Einladung zur Recherchereise nach Osaka!