Wer an Slowenien denkt, dem kommt wahrscheinlich zuerst der Bleder See in den Sinn. Nur wenige wissen jedoch, dass sich nur 30 Minuten von Bled entfernt ein viel schöneres und ruhigeres Naturparadies befindet: der Bohinj-See mit seinem surreal grünblaue schimmernden Wasser, umschlossen von der grandiosen Bergkulisse der Julischen Alpen. Ich habe dort vier wunderbare Tage verbracht und all meine Bohinj Reisetipps für Dich in diesem Artikel zusammengefasst!
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Ribčev Laz: Das Zentrum von Bohinj
Von Bled kommend erreichst Du nach etwa 35 Minuten den kleinen Touristenort Ribčev Laz, direkt am Ostufer des Bohinj-Sees. Ein beliebtes Fotomotiv im Ort ist das Kirchlein Janez Krsnik, das Du über eine steinerne Brücke erreichst. Von dort kannst Du auch den höchsten Bergs Sloweniens sehen, den Triglav.
Von Ribčev Laz erstreckt sich der herrlich grünblau schimmernde Bohinj-See vier Kilometer nach Westen. In etwa 3-4 Stunden kannst Du den See zu Fuß umrunden.
Wenn Du auf sportlichere Aktivitäten stehst, kannst Du Dir bei kleinen Büdchen in der Ortsmitte Kajaks, Fahrräder oder SUP Boards ausleihen. Da die Ufer eher flach sind, nimmst Du zum Baden am besten ein Boot und springst von dort in den kühlen Bergsee.
Ausflüge rund um Bohinj
Die meisten Touristen kommen nur für einen Nachmittag von Bled nach Ribčev Laz, machen ein paar Fotos vom Bohinj-See und fahren zurück. Tatsächlich gibt es aber in der Bohinj-Region so viele Ausflugsmöglichkeiten, dass man hier locker mehrere Nächte verbringen kann.
Ich bin 4 Tage in Ribčev Laz geblieben und habe folgende Ausflüge unternommen:
Mostnica-Klamm & Wasserfall
Diese leichte Wanderung beginnt im Dorf Stara Fužina, 10 Minuten zu Fuß von Ribčev Laz. An der “Teufelsbrücke”, die aus einem einzigen Bogen aus gemeißeltem Stein besteht, läufst Du links vorbei und erreichst nach etwa 5 Minuten ein kleines Kassenhäuschen (Eintritt: 3 Euro).
Der Waldweg führt nun 5 Kilometer lang auf beiden Seiten die rauschende, türkisgrüne Mostnica entlang. Immer wieder hat man schöne Ausblicke auf die bis zu 20 Meter tiefe Schlucht mit ihren Stromschnellen, Wasserfällen und Gumpen. Ein tolles Fotomotiv ist der „Elefanten-Felsen“, ein Bogen aus Stein im Fluss. Wenig später erreichst Du die bewirtete Hütte “Planinska koča na vojah”.
An dieser Stelle kannst Du vorzeitig umkehren, oder (absolute Empfehlung!) noch eine Stunde über die Almwiesen des schönen Voje-Tals zum 21 Meter hohen Mostnica Wasserfall weiterwandern. In der Okrepčevalnica Slap Voje, einer urigen Hütte mit schöner Terrasse und guter Küche, kannst Du dann den Rest des Tages wunderbar entspannen, lesen, Dich sonnen oder Kuchen schlemmen.
Auf dem Weg zurück nach Ribcev Laz lohnt sich noch ein Abstecher ans wunderschöne Ostufer des Bohinj-Sees. Dafür folgst Du einfach einem Trampelpfad, der rechts vom Parkplatz in Stara Fužina über eine Wiese führt. Für einen Sundowner oder das Abendessen könntest Du noch beim Seeblick-Restaurant Krama einkehren.
Savica-Wasserfall
Der Savica-Wasserfall ist ein vielbesuchtes Ausflugsziel am westlichen Rand des Bohinj-Sees. Ich lieh mir hierfür in Ribčev Laz ein Mountainbike und fuhr zunächst den Uferweg nach Ukanc, und dann weitere 4 Kilometer die kurvenreiche Bergstraße hinauf zum Besucherparkplatz. Ich hatte den Anstieg unterschätzt und mussten zugegebenermaßen die meiste Strecke schieben 😉
Beim Kassenhäuschen zahlt man 3 Euro Eintritt und marschiert ab hier weitere 20 Minuten über viele Treppenstufen. Nach einer Wegbiegung taucht dann überraschend der Wasserfall auf. Die Savica scheint aus dem steil aufragenden Felsengebirge regelrecht herauszubrechen.
Tipp: Für gute Fotos kommst Du am besten vormittags, wenn der Wasserfall von der Sonne beleuchtet wird.
Nach der rasanten Talfahrt nutzte ich den restlichen Nachmittag, um das Westufer des Bohinjsees zu erkunden. Ich beneidete die Camper und Wohnwagenbesitzer, die diese idyllische Seite des Sees ganz für sich alleine hatten.
Vogel-Seilbahn & Mt. Šija
Der knapp 2000 Meter hohe Berg Vogel erhebt sich direkt am Südwestufer des Bohinj-Sees und ist im Winter ein beliebtes Skigebiet. Die Vogel-Seilbahn ist ganzjährig in Betrieb, so dass auch Sommergäste den faszinierenden Blick auf den Bohinj-See erleben können.
Stolze 24 Euro kostet die Hin- und Rückfahrt mittlerweile. Angekommen an der Bergstation ist der Anblick leider etwas erschreckend, denn durch den Skitourismus sind die Hänge an vielen Stellen so “kahlgefahren”, dass dort kein Grün mehr wächst.
Um das Skicenter herum gibt es ein paar Essensoptionen, darunter die überraschend urige und preiswerte Hütte Chalet Merjasec, wo Du typische Eintöpfe wie “Ričet” oder “Jota” probieren kannst.
Nach der Stärkung kannst Du den kurzen, informativen “Vogel Trail” Rundweg laufen, oder (entsprechendes Schuhwerk vorausgesetzt) die Wanderung bis zum Vogel-Gipfel in Angriff nehmen. Ich selbst habe es nur zum Vorgipfel Šija (1880 Meter) geschafft, da der Weg wegen des Gerölls unerwartet anstrengend war.
Soča-Tal
Eine Eisenbahnlinie verbindet Bohinjska Bistrica mit dem Soča-Tal. Die Fahrt nach Most Na Soči dauert gerade einmal 35 Minuten, so dass Du von Bohinj aus sogar einen Tagesausflug zur Tolmin-Klamm unternehmen könntest.
Herumkommen in Bohinj
Busse von Alpetour fahren stündlich von 6-21 Uhr von Ljubljana über Bled nach Ribčev Laz und weiter das Südufer des Bohinj-Sees entlang (Fahrplanauskunft). Die Haltestellen sind:
- “Ribčev Laz” (Ort)
- “Bohinjsko jezero” (Ostufer des Bohinj-Sees)
- “Pod Voglom” (Hostel)
- “Vogel križišče” (für die Vogel-Seilbahn oder den Fußweg zum Savica Wasserfall)
- “Ukanc” (Ort)
- “Slap Savica” (Wasserfall) (nur im Sommer, 2x täglich)
Darüber hinaus gibt es noch einen kostenlosen Bergsteiger-Bus nach Bohinjska Bistrica und Pokljuka (3 mal täglich, Juli bis Mitte September).
Meine Unterkunft in Bohinj
Ich habe in Ribčev Laz für drei Nächte eine wunderbare Ferienwohnung bei Apartment Destina gemietet (54 € über AirBnB). Innerhalb von zwei Minuten gelangt man zum See, zu einem Supermarkt und einer handvoll Restaurants. Obendrein befindet sich die Bushaltestelle “Bohinjsko jezero” direkt vor der Haustür.
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Beste Reisezeit für Bohinj
Für mich war Juni die perfekte Reisezeit – es war schon warm, aber noch ziemlich ruhig. In der Hochsaison (Juli-August) ist Slowenien grundsätzlich sehr voll, Unterkünfte sind weit im voraus ausgebucht. Auch im September stelle ich mir in der Gegend sehr schön vor.
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1 comment
Hallo Steffi,
Danke für den tollen Bericht. Habe ja schon das meiste in deiner Insta Story verfolgt.
Würde auch gerne wegen der Natur und zum wandern gerne nochmal nach Slowenien. Deine Bilder machen mir gleich wieder Lust!
VG
Oliver von wasgesternwar.com