Yucatán ist die perfekte Region für deine erste Reise nach Mexiko: auf der vergleichsweise sicheren & touristisch sehr gut erschlossen Halbinsel findest Du karibische Traumstrände und kulturelle Schätze der Mayakultur. In diesem Artikel stelle ich Dir meine Yucatán Highlights vor.
Alle praktischen Tipps zum Backpacking in Yucatán sowie meine genaue Route findest Du hier:
→ Backpacking in Mexiko (Yucatán): Route & Reisetipps
Cancún | Hauptstadt der Riviera Maya
Cancún ist die Hauptstadt der Urlaubsregion Riviera Maya und bekannt für die vorgelagerte 20 Kilometer lange Sandbank, auf der sich ein Resorthotel an das nächste reiht (“Zona Hotelera”). In der Nähe von Cancún findet sich auch der große internationale Flughafen der Region, so dass Du auch als Backpacker nicht um die ein oder andere Nacht herumkommen wirst.
Wenn Du in Cancún individuell unterwegs bist, quartierst Du Dich am besten im Zentrum, also direkt in der Nähe des Busbahnhofs ein. So bekommst Du nichts von dem Massentourismus der Zona Hotelera mit, und bist verkehrstechnisch perfekt zum Flughafen und den Rest Mexikos angebunden.
NICHT VERPASSEN: Der zentrale Park Parque Las Palapas verwandelt sich jeden Abend in einen kleinen Rummelplatz. Clowns und Straßenkünstler unterhalten die vielen mexikanische Familien, die sich hier einfinden. An kleinen bunten Ständen gibt es Souvenirs und günstiges Street Food.
ANFAHRT: ADO-Busse fahren alle 30 Minuten direkt vom Flughafen zum Busbahnhof Cancún (78 Pesos = 3€, Ticket-Verkauf direkt vor dem Bus). Ignoriere unbedingt die Verkäufer, die Dich auf dem Weg zur Bushaltestelle abfangen und Dir überteuerte Tickets andrehen wollen.
Isla Mujeres | Ausflugsinsel vor Cancún
Viele Backpacker mögen Isla Mujeres, eine kleine Insel 20 Minuten vor Cancún, wegen der vielen täglich einfallenden All-Inclusive-Tagesausflügler nicht. Doch ich fand es großartig! Wenn man im nordöstlichen Teil der Insel bleibt, bekommt man von dem Rummel nämlich relativ wenig mit – und besser als eine Nacht in Cancun ist es allemal.
Besonders gut gefallen hat mir der karibische Traumstrand Playa Norte. Dieser ist so weitläufig, dass man dort immer ein ruhiges Plätzchen für sich finden kann.
Ein paar Nächte auf der Insel lohnen sich allein schon wegen des unglaublichen Poc Na Hostels. Es verfügt über eigenen Strand, wo morgens kostenlose Yogastunden angeboten werden und abends eine coole Strandbar aufschlägt. Schwimmen kann man dort zwar nicht, aber dafür den ganzen Tag in der Hängematte entspannen – und das alle für nur 220 Pesos (9 Euro) mit Frühstück.
NICHT VERPASSEN: Für etwa 90 Pesos (4€) kannst Du Dir ein Fahrrad leihen und einen Nachmittag lang die Insel umrunden. Die Badestrände an der Westküste sind meistens privat und unzugänglich, aber zum Schnorcheln empfehle ich den Strand im Hotel “Garrafon de Castilla”, den man für 60 Pesos (3€) als Tagesgast mitbenutzen kann.
ANFAHRT: Einheimische benutzen die Ultramar-Fähre vom Hafen Puerto Juarez in Cancún (300 Pesos = 13€ return, alle 30 Minuten).
Tulum | Relaxtes Hippienest & Ruinen
Tulum an sich ist nur ein unscheinbares Örtchen an einer Bundesstraße, aber die beste Basis, um die spektakuläre Umgebung zu erkunden. Ich habe mir damals ein Fahrrad geliehen (Iguanas Bikes, 50 Pesos = 3€) und bin erst zu ein paar nahen Stränden geradelt, habe den Tag in einem der hochpreisigen Strandrestaurants vertrödelt. Erst am späten Nachmittag bin zu den berühmten Ruinen von Tulum (70 Pesos = 3€) aufgebrochen – weniger Leute, weniger Hitze und tolles Licht für Fotos!
NICHT VERPASSEN: Um Tulum herum gibt einige tolle Ausflugsziele, wie die Ruinen von Cobá, die Zenoten (Süßwasserhöhlen) Gran Cenote und Dos Ojos, oder das Schildkröten-Schnorchelparadies Akumal.
ANFAHRT: Reisebusse nach Tulum fahren mindestens stündlich vom Busbahnhof Cancún ab, einige halten auch am Flughafen (124 Pesos = 5€).
Laguna Bacalar | Lagune der sieben Farben
Die Laguna Bacalar war für mich das Yucatán Highlight der Reise. Am liebsten wäre ich tagelang mit dem Kayak herumgepaddelt, um die irren Reflexionen über der Lagune zu bestaunen und die Ruhe zu genießen. Ich empfehle unbedingt eine Unterkunft direkt am Ufer der Lagune, wie das chillige Casa Tortuga.
NICHT VERPASSEN: In der nahen Cenote Azul kannst Du einen entspannten Tag mit Baden und Essen verbringen (sehr leckere Meeresfrüchte!), wenn Dich das touristische Ambiente nicht stört.
ANFAHRT: Direkte Busse fahren von Cancún bzw. Tulum zur Kleinstadt Bacalar (230 Pesos = 10€). Von dort braucht man ein Anschlusstaxi zum ruhigeren Ufer der Lagune im Süden (tagsüber 25 Pesos, nachts 40 Pesos).
Valladolid | Kleinstadtleben auf Mexikanisch
Valladolid war die schönste Stadt auf meiner Reise. Die indigenen Frauen, die dort in ihren weißen Blumenkleidern vor bonbonfarbenen Fassaden flanieren, erfüllen das romantische Mexiko-Bild, das Du wahrscheinlich vor Deiner Reise im Kopf hattest.
In der Kolonialstraße Calzada de los Frailes gibt es kostenlose Tequila- und Schokoladen-Verkostungen, und am Ende der Straße wartet das uralte Kloster San Bernardino. Als Unterkunft empfehle ich das wunderschöne Hostel Candelaria mit tollem Garten und Fahrradverleih.
Zur Erfrischung gibt es direkt in der Stadt die Zenote Zaci (25 Pesos). Sehr viel schöner sind die Zenoten Samula und Xkeken (je 60 Pesos Eintritt), auch wenn es dort recht voll sein kann. Mit einem Leihfahrrad (60 Pesos) erreichst Du sie in etwa 30 Minuten.
NICHT VERPASSEN: Die günstige Taqueria SabrosiTaco serviert himmlische Tacos al Pastor, Gringas und Sopes direkt aus der offenen Küche (nur abends).
ANFAHRT: Ich konnte keinen direkten Bus von Bacalar nach Valladolid finden und bin deswegen in Tulum umgestiegen (insgesamt 235 MX$ = 12€). Von Cancún aus gibt es Direktbusse.
Chichén Itzá | Das Weltwunder
Die berühmteste Maya-Ruine der Welt ist hoffnungslos überlaufen. Aber das hat einen guten Grund, denn die Anlage ist ein astronomisches und architektonisches Wunder. Wenn du in Valladolid nächtigst, hast du einen entscheidenden Vorteil: du kannst in Chichén Itzá sein, bevor die Pauschalurlauber ab ca. 10 Uhr in Busladungen aus Cancún angekarrt werden.
TIPP: Ich hatte in meinem Hostel einen Spezial-Reiseführer in Buchform ausgeliehen, der Rituale, Kultur und Geschichte der Maya im Detail erklärte. Das kann ich nur jedem empfehlen, denn damit fand Chichén Itzá so interessant, dass ich fast 4 Stunden dort verbrachte. Bei Rapunzel will raus gibt es auch einen sehr guten Bericht zu ihrem Besuch beim neuen Weltwunder.
ANFAHRT: Busse der Firma Oriente fahren ab 6 Uhr vom Busbahnhof Valladolid direkt vor den Eingang von Chichén Itzá (26 Pesos = 1€). Für die Rückfahrt setzt man sich einfach ins Gras und wartet bis der nächste Bus nach Valladolid kommt. Achtung, der ADO-Bus kostet mehr als das dreifache!
Isla Holbox | Inselparadies im Golf von Mexiko
Für viele Backpacker ist die Isla Holbox das perfekte, verschlafene, bunte Inselparadies. Ein Geheimtipp ist sie aber längst nicht mehr, und durch die starken Regenfälle kann sie sich auch in einen kleinen Albtraum verwandeln, wie Ute von Bravebird mit viel Witz beschreibt.
Ich hatte viel Glück, dass ich im Dezember nur zwei Tage lang durch knöchelhohen Schlamm waten musste, bis sich die Sonne wieder zeigte. Wettertechnisch etwas bessere Chancen hat man wohl zwischen Juni und September, wenn man auch mit Walhaien schwimmen kann.
Von der französischen Bäckerei zum veganen italienischen Café gibt es auf Isla Holbox alles, was das heimwehgeplagte Backpackerherz begehrt. Wirklich “mexikanisch” finde ich die Insel deswegen nicht mehr. Trotzdem lohnt sich ein Aufenthalt wegen der unglaublich relaxten Atmosphäre.
Auch die Unterkünfte auf Isla Holbox sind einfach cool. Im bunten Tribu Hostel gab es zum Beispiel Yogastunden auf der Dachterasse und abends eine Bar mit Live-Musik.
ANFAHRT: Die Fähre nach Holbox fährt vom Örtchen Chiquilá ab und kostet 180 Pesos return. Der Ort ist recht einfach von Cancun zu erreichen, und mittlerweile gibt es sogar einen direkten Bus um 9:55 von Valladolid (182 Pesos).
Playa del Carmen | Party & Beach-Clubs am Strand
Pünktlich für meinen Rückflug bin ich noch einmal für einen Nacht nach Cancún zurückgefahren. Für meinen letzten Tag in Yucatán fiel mir nichts besseres ein, als einen Tagestrip nach Playa del Carmen zu unternehmen. Da der Ort hauptsächlich für Party und Spring Break bekannt ist, hätte ich mir eigentlich vorher denken können, dass es mir dort nicht gefallen wird. Und genau so war es: einfach nur unglaublich voll und kommerzialisiert.
Blöderweise war der Strand an dem Tag auch noch durch viel Seetang verunreinigt und hat nach faulen Eiern gestunken. Vielleicht wäre es klüger gewesen, von dort für einen Tagesausflug zur Isla Cozumel überzusetzen, aber mir hat die Zeit dafür nicht mehr gereicht.
ANFAHRT: Colectivos nach Playa fahren vor dem Busbahnhof von Cancún ab (40 Pesos = 2€). Vom Flughafen aus gibt es aber auch ADO Busse direkt nach Playa.
Yucatán Highlights: Mein Fazit
Meine 14-tägige Backpacking-Rundreise durch Yucatán war absolut genial!
Es gibt jedoch ein paar Sachen, die ich nächstes Mal anders machen würde:
✔ Playa del Carmen weglassen
✔ Maximal eine Nacht vor dem Rückflug in Cancún verbringen
✔ Bei Ankunft direkt vom Flughafen nach Tulum fahren – das ist auch abends kein Problem!
✔ Wenn es das Budget hergibt, in Tulum direkt am Strand übernachten, z.B. Zazil Kin Beach Cabanas oder Papaya Playa Project
✔ Mich zu den versteckteren Maya-Ruinen aufraffen (z.B. Uxmal, Ek Balam, Cobá)
✔ Den pinken Salzsee Las Coloradas besichtigen – ich wusste damals schlicht und ergreifend nicht, dass es ihn gibt! 😉
4 comments
Danke für den tollen beitrag,. Ich war leider nur zum Spring Break in Cancun und habe nur wenig von der Gegend gesehen.
Aber die Strände waren ein Wahnsinn.
Lg
Liebe Steffi,
Einen tollen Bericht hast du da geschrieben! Deine Art zu schreiben ist mir sehr sympathisch.
Liebe Grüße aus dem Herzen Stuttgarts
Hey Steffi,
mal wieder traumhafte Bilder! Und lustig, dass du auch im Poc Na und im La Candelaria warst. Die Isla Mujeres gefällt mir auch sehr gut und ist zu Unrecht etwas unterschätzt. Mir gefällt auf der Halbinsel Mérida noch sehr gut. Eine hübsche Kolonialstadt und etwas szeniger als Valladolid. Wenn ich das nächste mal in dieser Ecke von Mexiko bin, würde ich noch gerne Mahahual und Xcalak ganz im Osten besuchen.
Ansonsten lohnt sich natürlich bei einer Reise nach Mexiko auch ein Abstecher in die angrenzenden Regionen Chiapas und Oaxaca. Da erlebt man das Land nochmals ganz anders.
Liebe Grüße
Marie
Hi Marie,
danke für deinen Kommentar! 🙂 Nächstes mal möchte ich auch unbedingt nach Mérida!
Jaaa Zentralmexiko ist herrlich <3 das kommt mal in nem Extra Artikel! Bin ein bisschen neidisch dass Du so viel Zeit in Mexiko verbringen durftest! 😉
LG Steffi