Georgien ist das ideale Ziel für eine erste Reise in den Kaukasus: das kleine Land ist einfach und günstig zu bereisen, und wartet mit tollen Landschaften auf Dich. In diesem Artikel stelle ich Dir meine Lieblingsorte für eine Georgien Rundreise vor!
Alle praktischen Tipps zum Backpacking in Georgien sowie meine genaue Reiseroute findest Du hier:
→ Backpacking Georgien: Reisetipps, Reiseroute & Highlights
MEINE 10 LIEBLINGSORTE FÜR EINE GEORGIEN RUNDREISE
Tiflis | Metropole am Kreuzpunkt der Kulturen
Tiflis ist mit großen Abstand die schönste aller Ostblock-Hauptstädte, die ich bis jetzt besucht habe.
Von der bombastischen Nariqala-Festung aus kann man gut sehen, wie sich abgefahrene futuristische Gebäude fast nahtlos in das von ottomanischen, persischen und sowjetischen Einflüssen geprägte Stadtbild einreihen.
NICHT VERPASSEN: Ein einmaliges Erlebnis ist es, sich im 300 Jahre alten Sulfur-Bad Bathhouse No. 5 in guter alter Hammam-Manier die oberste Hautschicht abkratzen und alle Knochen durchkneten zu lassen. Du wirst Dich wie neu geboren fühlen, versprochen!
RESTAURANTS: Zum Essen empfehle ich Dir das günstige, traditionelle Samikitno Restaurant (სამიკიტნო) am Liberty Square bzw. an der Metekhi Brücke. Links ums Eck neben dem Marriott-Hotel gibt es auch ein preiswertes Buffet-Restaurant.
HINWEIS FÜR AUSFLÜGE: Tiflis besitzt keinen zentralen Busbahnhof. Die Terminals sind, abhängig von Deinem Reiseziel, über die Stadt verteilt und alle mit der Metro erreichbar: Didube (Stepantsminda, Mtskheta, Chiatura), Samgori (Sighnaghi) und Ortachala (Armenien, Aserbaidschan).
Davit Gareji | Höhlenkloster an der Grenze zu Aserbaidschan
Davit Gareji ist ein Kloster aus dem 6. Jahrhundert, das auf beeindruckende Weise an einer Bergflanke im äußersten Süden Georgiens errichtet wurde und zahlreiche Sandsteinhöhlen umfasst, die als Mönchszellen dienten. Über einen Rundweg, der quasi auf der Grenze zu Aserbaidschan verläuft, gelangt man zum Höhlenkloster Udabno mit knapp 1000 Jahre alten Fresken. Noch spektakulärer als die Klöster selbst ist die irre Steppenlandschaft, die sie umgibt.
Es gibt keinen öffentlichen Nahverkehr nach Davit Gareji. Gareji.Line bietet Tagestouren von Tiflis für 30 Lari (10 Euro) pro Person an, mit Stopp beim Oasis Club. Abfahrt ist täglich um 10:45 Uhr vom Pushkin Park.
Uplistsikhe | Spektakuläre Höhlenstadt
Up-lis-tsi-khe ist der zungenbrecherische Name einer Höhlenstadt bei Gori, die eine der ersten Siedlungen Georgiens war. Bereits im 6. Jahrhundert wurde sie gegründet und diente als Versteck während der Invasionen der Araber und Mongolen.
Für einen Tagesausflug von Tiflis chartert man am besten vom Didube-Busbahnhof sein eigenes Taxi. Alternativ kann man mit marshrutki über Gori in das Dorf Uplistsikhe gelangen und die restlichen zwei Kilometer zum Eingang der Höhlenstadt zu Fuß zurücklegen.
Sighnaghi | Die Weinstadt Georgiens
Laut den Georgiern ist Sighnaghi das hübscheste Städtchen des Landes. Sie wurde auf einem spektakulär gelegenen Hügel mitten in der Weinanbau-Region Kachetien errichtet. Besonders im Herbst lohnt sich ein Besuch für die samstäglichen Weinfeste.
Da es in Sighnaghi nicht so wahnsinnig viel zu tun gibt, außer auf der Befestigungsmauer zu spazieren und die besten Fotografie-Spots zu finden, empfehle ich eine Verkostung in einer Weinkellerei und einen Ausflug zum Bodbe Kloster.
NICHT VERPASSEN: Mittagessen im Panorama-Restaurant Club Kanudosi.
Mtskheta | Spirituelles Zentrum Georgiens
Mtskheta war die Hauptstadt des antiken Georgiens und ist heute das wichtigste religiöse Zentrum des Landes. Die Stadt liegt nur wenige Kilometer außerhalb von Tiflis und lässt sich sehr einfach als Halbtagestrip besuchen. Minibusse fahren ständig vom Didube-Busbahnhof ab.
Herzstück von Mtskheta ist die beeindruckende Svetitskhoveli Kathedrale. Auf einem Hügel auf der anderen Seite des Flusses thront das Jvari Kloster. Meine Wanderung dorthin wurde von zähnefletschenden Hunden jäh beendet – nimm Dir bitte ein Taxi!
Stepantsminda | Am Fuß des Mt. Kazbegi
Der gewaltige Mt. Kazbegi mit der Tsminda Samebi Kirche ist für die Georgier ein wichtiges Symbol ihres Landes. Unweit von der russischen Grenze, etwa 2 Stunden von Tiflis entfernt, kannst Du hier eine der beeindruckendsten Regionen des Kaukasus besuchen.
Am Fuß des Kazbegi liegt das Dorf Stepantsminda. Dort kannst Du Dich in eines der unzähligen Gästehäuser einquartieren und in einer Tagestour zur Tsminda Samebi Kirche (450 Höhenmeter, auch per Taxi möglich) und von dort weiter zum Aussichtspunkt des Gergeti-Gletschers wandern (900 Höhenmeter). Ambitionierte Trekker können natürlich viele weitere Wanderungen unternehmen.
Georgische Heerstraße | Bergpass nach Russland
Die Georgische Heerstraße verbindet Tiflis mit Stepantsminda und folgt einer Jahrtausende alten Handelsroute über einen spektakulären Bergpass im Kaukasus.
Für die Fahrt von Tiflis nach Stepantsminda macht es deshalb Sinn, sich am Didube-Busbahnhof ein Privattaxi zu nehmen (ca. 80-100 Lari). So hast Du die Möglichkeit, auf dem Weg Foto-Stops auf der Georgischen Herrstraße einzulegen, zum Beispiel bei der Ananuri-Festung am Jinvali-Stausee und an der Aussichtsplattform des Jvari-Passes.
Mestia | Trekkingzentrum von Swanetien
Die entlegene Bergregion Svanetien im Nordwesten von Georgien ist bekannt für ihre dramatischen Berglandschaften und steinernen Wachtürme (koshki). Ich hatte selbst noch nicht das Vergnügen, dort eine mehrtägige Trekking-Tour zu unternehmen, aber im Blog Reisezeilen findest Du einen tollen Swanetien Bericht.
Kutaissi | Urige georgische Stadt im Westen des Landes
Obwohl dank Wizzair täglich dutzende Touristen am Flughafen Kutaissi ankommen, wird die gleichnamige Stadt von den meisten Besuchern links liegen gelassen. Dabei lohnt sich gerade zum Abschluss einer Georgien-Reise ein Tag in der zweitgrößten Stadt des Landes, die immer noch sehr ursprünglich ist.
Vormittags schlenderst Du am besten durch die Straßen, Brücken und Plätze zum authentischen Markt und stattest der Bagrati Kathedrale oben auf dem Hügel einen Besuch ab. Nachmittags lohnt sich ein Taxi-Ausflug zum wunderschön gelegenen Kloster Motsameta (im Bild), und wenn man schon mal in der Gegend ist, kann man auch beim Kloster Gelati vorbeischauen. Alternativ bietet sich die Prometheus-Höhle als Halbtages-Ausflug an.
NICHT VERPASSEN: Zum Mittagessen findest Du die besten Khinkali der Stadt im urigen Lokal El Depo.
Chiatura | Geheimtipp für eine Georgien Rundreise
Dass Chiatura mit keinem einzigen Wort im Lonely Planet Reiseführer erwähnt wird, ist mir unbegreiflich. Allein schon der surreale, 40 Meter hohe Katskhi-Felsen, auf dem ein Männerkloster errichtet wurde, ist die Anreise wert (etwa 20 Minuten außerhalb von Chiatura).
In der Stadt selbst gibt es noch das wunderschöne Mghvimevi Felsen-Kloster (das letzte Kloster für heute, versprochen!). Für den ultimativen Adrenalin-Kick kann man dann noch mit 60 Jahre alten Sowjet-Seilbahnen auf verschiedene Aussichtspunkte oberhalb der Stadt übersetzen.